Raumgestaltung der Zukunft: Wie der Studiengang «Spatial Design» Brücken zwischen physischen Räumen und dem Metaverse baut
Seit wann gibt es den Studiengang Spatial Design und wie viele Studierende sind derzeit für dieses Programm eingeschrieben?
Prof. Klaus Marek: Die ersten 15 Studierenden haben im 2020 ihr Spatial Design-Studium aufgenommen. Derzeit sind in den drei Jahrgängen 38 Studierende eingeschrieben.
Was ist Spatial Design und was lernen die Studierenden in diesem Bachelorprogramm?
Spatial Design ist eine in der Schweiz einzigartige Design-Disziplin, bei der zukunftsorientierte räumliche Lösungen für gesellschaftlich relevante Herausforderungen entworfen werden – von multimedialen Ausstellungen über zukunftsweisende Lern- und Arbeitsumgebungen bis hin zur partizipativen Stadtplanung. Und das im physischen, hybriden und digitalen Raum. Spatial Designer und Designerinnen stützen sich bei der Konzipierung und Gestaltung dieser Lebensräume auf subjektive Erfahrungen, Bedürfnisse und Werte der Menschen, für die sie gestalten. Um diese aufzudecken und passende räumliche Lösungen zu entwickeln, vermitteln wir im Studium innovative Design-Methoden sowie bereits vorhandenes Wissen, z.B. aus der Psychologie. Für die Umsetzung der Entwürfe werden im Studium verschiedene Visualisierungs- und Prototyping-Techniken vermittelt – von der Skizze, über 3D-Modelling, bis hin zu funktionierenden physischen oder digitalen Prototypen.
Weshalb ist der Studiengang «Spatial Design» wichtig?
Menschen sind immer von Räumen umgeben – Raum und Mensch beeinflussen sich gegenseitig, was nicht selten zu Herausforderungen führt. Spatial Designer und Designerinnen handeln deshalb mit Empathie, Engagement, Kreativität und Forschergeist für Umwelt und Mensch. Subjektive Erlebnisqualität sowie Diskurs und Reflexion sind dabei handlungsleitend.
Welche Fähigkeiten sollte ein erfolgreicher Spatial Design-Student mitbringen?
Grundsätzlich sollten sie Neugierde und Offenheit mitbringen. Die Studierenden sollten Methoden zur Aufdeckung von Bedürfnissen von Menschen anwenden können. Sie sollten wissen, wie aus so gewonnenen Erkenntnissen räumliche Konzepte entwickelt werden können. Sie sollen analoge und digitale Tools beherrschen, um Entwürfe für verschiedene Stakeholder verständlich und attraktiv umzusetzen.
Wie wird das Konzept des Metaverse im Spatial Design-Studiengang integriert?
In unserer Studienrichtung erforschen die Studierenden, wie digitale Innovationen wie Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality neue Möglichkeiten für das Handeln und Erleben in Räumen eröffnen. Sie lernen, entsprechende Tools zu nutzen, um inspirierende Orte zu gestalten, die sowohl in der physischen als auch in der virtuellen Welt – einschliesslich des Metaverse – Erlebnisse schaffen und Interaktionen fördern.
Im Studiengang Spatial Design widmen wir das zweite Studienjahr dem hybriden und virtuellen Raum. Viele Studierende sind von den Gestaltungsmöglichkeiten im virtuellen Raum so fasziniert, dass sie sich in ihrer Bachelorarbeit auf dieses Thema konzentrieren.
Welche Karrieremöglichkeiten haben Absolventen dieses Studiengangs?
Die Karrieremöglichkeiten für Absolventen des Spatial Design-Studiengangs sind ebenso vielfältig wie das Studium selbst. Mit den im Studium erworbenen Kompetenzen können sie in zahlreichen Bereichen tätig werden, in denen es um Raumgestaltung geht. Absolventen und Absolventinnen finden Anstellungen in Szenografie- und Innenarchitekturbüros sowie in Agenturen für Experience-, Service- oder Interaction Design. Ihre Tätigkeitsbereiche umfassen Markenwelten, Workplace Design, Ausstellungen und Events, Media Architecture sowie Urban Design.